Danke Marek!

Eine Hommage an das Torphantom.

Alles begann im Juni 2003, als der damals 23-jährige Marek Mintal als zweimaliger slowakischer Meister vom MSK Zilina zum 1. FC Nürnberg in die zweite Bundesliga kam. In einem unbekannten Land mit einer fremden Sprache und in seiner erst zweiten Station als Profi konnte vor acht Jahren kaum einer ahnen, dass dieser eine Mittelfeldspieler in der über 100-jährigen  Fußballgeschichte Nürnbergs den Platz einer Legende einnehmen sollte.

 

Fünf Titel als Torschützenkönig

In acht Spielzeiten hat Marek in Nürnberg alles erlebt, was ein Fußballer erleben kann. Er hätte es schon vorher erahnen können: „Alles, was ich vorher vom Club wusste, war: Sie waren erste Liga, zweite Liga, erste Liga, zweite Liga…“. Trotzdem hat er seine Entscheidung, als das Angebot nach Abpfiff des letzten Saisonspiels zwischen Slovan Bratislava und MSK Zilina kam, aus dem Bauch heraus getroffen. „Sofort!“ war seine Antwort.

Der „Unantastbare“, wie Fans ihn mit einem dauerhaften Transparent in der Nordkurve des easyCredit-Stadions adelten, trug mit seinen Toren im ersten Jahr entscheidend zum direkten Wiederaufstieg des Club in die Bundesliga bei. Genauso in der Saison 2008/09, als der Torjäger den 1. FCN mit 17 Treffern zurück ins Fußball-Oberhaus schoss und sich den fünften (!) Titel eines Torschützenkönigs (zweimal in der slowakischen Liga: 2001/02, 2002/03; zweimal in der 2. Bundesliga: 2003/04, 2008/09; einmal in der 1. Bundesliga 2004/05) sicherte. Ein einmaliges Kunststück im Profi-Fußball.

 

Pokalsieger 2007

Höhepunkt für Marek war natürlich der DFB-Pokalsieg im Jahr 2007, als er im Pokalfinale mit seinem Ausgleichstreffer zum 1:1 (2:3 n. V.) in der 27. Minute den Weg zum ersten Nürnberger Titel seit 39 Jahren ebnete. Denkwürdig aber auch das brutale Foul des Stuttgarter Fernando Meira sieben Minuten später, das zu Mareks Auswechslung führte. Pünktlich zur Siegerehrung war der gebürtige Slowake aus dem Krankenhaus ins Berliner Olympiastadion zurückkehrt – diesmal in Badeschlappen – und stemmte mit den Kollegen den Pott in die Höhe – auch wenn er den Siegtreffer von Jan Kristiansen nur auf der rasanten Rückfahrt vom Krankenhaus im Autoradio hatte verfolgen können.

„Das Wichtigste für uns alle ist, gesund zu bleiben“, betont Marek immer wieder. Er selbst hatte mit zwei schweren Mittelfuß-Verletzungen fast zwei lange Jahre pausieren müssen. Bei seiner Rückkehr am 17.04.07 im Pokal-Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt (4:0) wurde Marek, obwohl er erst einmal mit der Mannschaft trainiert hatte, in der 87. Minute eingewechselt und frenetisch gefeiert – ein unvergesslicher Gänsehaut-Moment, für den Publikumsliebling aber auch für die 47.500 Zuschauer im easyCredit-Stadion.

 

126 Tore in 302 Spielen

Bis heute bestritt Marek 302 Club-Spiele (davon 206 Pflichtpartien) und erzielte 126 Tore (77 Pflichtspieltreffer) – viele davon in seiner unnachahmlichen Art als Tor-Phantom. Aufstiege, Titel, persönliche Glücksmomente – Marek Mintal hat eine ganze Generation von Club-Fans verzaubert.

Sein Highlight? „Es war vieles toll. Die Aufstiege, das Pokalfinale… und die Einwechslung beim Pokalhalbfinale gegen Eintracht Frankfurt zwei oder drei Minuten vor Schluss werde ich mein ganzes Leben nicht vergessen.“

 

Der 7. Mai 2011 wird in die Club-Geschichtsbücher eingehen.Schon beim Einlaufen wurden die Mannschaft mit der größten Choreographie, die Nürnberg und die ganze Bundesliga jemals gesehen hat, begrüßt. Weit über 40.000 Zuschauer sorgten für einen einzigartigen Konfetti-Regen, den die Ultras Nürnberg 94 in mühevoller Kleinarbeit seit sechs Monaten vorbereitet hatten, um sich bei der Mannschaft für eine großartige Saison zu bedanken. Danke an die Initiatoren an dieser Stelle für diesen einmaligen Gänsehaut-Moment!

 

Langer Abschied - vorerst 

Nach Abpfiff folgte der Abschied, den der Club, Marek Mintal und ganz Franken am liebsten von sich geschoben hätten. In einer langen Stadionrunde nahm sich die ganze Mannschaft viel Zeit und begleitete ihre Nummer 11 von der Haupttribüne, über die Südkurve und Gegengerade bis in die Nordkurve, die mit ihren „Marek, Marek Mintal“-Gesängen schon über die gesamten 90 Minuten ihrem Idol gehuldigt hatten.

Nach vielem Applaus, Tränen und Szenen, die sich nicht in Worte fassen lassen, war es schon lange nach Abpfiff der Partie, als Marek vor dem noch immer vollen Stadion das Mikrofon ergriff: „Ich möchte mich für die vergangenen acht Jahre bei den Fans bedanken. Ihr seid die besten Fans der Welt. Ihr habt mir immer Kraft gegeben, egal ob es gut oder schlecht lief, ihr habt immer hinter mir gestanden. Das werde ich nie vergessen. Ich liebe euch!“

Gänsehautmomente nach Abpfiff 

Zum Dank für diese Worte und auf Wunsch einer lebenden Legende stimmte das Achteck eigens für das Torphantom die Vereinshymne „Die Legende lebt“ zum Abschluss a Capella an. Unvergessliche Momente im Stadion, für die Club-Fans und allen voran für Marek Mintal.

Eine Legende, das Torphantom, ein Freund, Marek Mintal geht – wir werden dich nie vergessen!

 

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Aktualisiert: 02.03.2024

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